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Klima und Gesundheit in der Kita

  • Gesundheit
  • 15 Apr. 2025
Die Weltgesundheitsorganisation bezeichnet den Klimawandel als größte Gesundheitsbedrohung der Menschheit. Kinder sind besonders betroffen. In Kitas, den Orten, an denen Kinder spielen, lernen und wachsen, können wir aktiv ihre Gesundheit schützen und gleichzeitig ihre Lebensqualität fördern. Wie das geht? Das Kompetenzzentrum für Gesundheitsförderung in Kitas (kogeki) hat Ideen für Sie!

Wie beeinflussen sich Klima und Kindergesundheit?

Hitzeperioden, UV-Strahlung und extremere Wetterereignisse sind nur einige der klimabedingten Risiken für die Gesundheit von Kindern. Auch psychische Belastungen wie Stress und Ängste aufgrund des Klimawandels sind bei Kindern keine Seltenheit. Weitere Gefahren sind neue tropische Infektionskrankheiten sowie Atemwegserkrankungen und Allergien, welche durch die zunehmende Hitze, Luftverschmutzung, und veränderte Allergene begünstigt werden. Kinder sind besonders anfällig, weil sie ihre Körpertemperatur weniger gut regulieren können, ihr Herz-Kreislauf- und Immunsystem noch nicht vollständig entwickelt sind und ihre Haut dünner ist.

Aber eine gute Nachricht: Klimaschutz bietet auch Gesundheitspotenziale! Eine pflanzenbetonte Ernährung, aktive Mobilität (z.B. zu Fuß oder mit dem Rad) und Naturerfahrungen stärken nicht nur das Immunsystem, das Wohlbefinden und senken das Risiko für Adipositas, Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sondern schonen auch die Umwelt. Diese „Co-Benefits“ sind ein Gewinn für die Kindergesundheit und Umwelt. Hier können Erziehende gezielt ansetzen.

Was können wir in der Kita tun?

Auswirkungen des Klimawandels, zu denen auch extreme Wettereignisse gehören, sind in Medien und Familien ein Thema von dem auch Kinder betroffen sind. Schon im Kita-Alltag sollte der Klimawandel kindgerecht und spielerisch erklärt werden, bevor sich Ängste entwickeln. Es sollte dafür sensibilisiert werden, dass wir mit unserem Handeln etwas bewirken können: indem wir das Klima und unsere Gesundheit schützen und uns an die klimatischen Veränderungen anpassen. 

Ein kleines Experiment: Gießen Sie zwei Pflanzen unterschiedlich viel und erklären Sie den Kindern, wie wichtig Wasser für Lebewesen ist – insbesondere an heißen Tagen. Solche kleinen Erlebnisse helfen, das Bewusstsein zu schärfen. Aber auch gemeinsame Trinkpausen an Trinkstationen im Schatten, mit bunten Bechern und Obstscheiben oder Kräutern im Wasser, können Trinken zu einem spaßigen Erlebnis machen.

Weitere Hitzeschutzmaßnahmen, wie die Verlegung sportlicher Aktivitäten auf die Morgenstunden oder kleinere und leichtere Mahlzeiten sind entscheidend.

Die Ernährung sollte aber nicht nur hitzeangepasst, sondern auch klimafreundlich und gesund sein. Auf einer „Sinnesreise“ können Kinder die Farben, Gerüche und Geschmäcker der vielfältigen Sorten von Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten entdecken. 

Eine pädagogische Arbeit, welche sich an den Zielen des Nationalen Aktionsplans BNE orientiert, ist zudem vorteilhaft für die psychische Gesundheit und den Umgang mit Ressourcen. Entscheidend ist, immer die Eltern einzubeziehen und Partizipationsmöglichkeiten für Kinder zu schaffen. So können sie Selbstwirksamkeitserfahrungen sammeln und mitgestalten.

Das Spiel mit Kim dem Klima-Känguru

Das Projekt „Kita, Klima und Gesundheit“ des kogeki bietet Unterstützung mit Informationen und Praxistipps auf der Webseite www.kogeki.de. Das Angebot umfasst Fortbildungen für Fachkräfte und Leitungen, Mitmachtage in Kitas und digitale Unterrichtseinheiten für berufsbildende Schulen. Zudem entwickelte das kogeki ein Spiel, mit dem Kinder und Fachkräfte das Thema „Klima und Gesundheit“ spielerisch entdecken und Möglichkeiten zum Ausbau identifizieren können. Dafür begeben diese sich mit Kim, dem Klima-Känguru, auf eine Abenteuerreise. Die Spielkarten können kostenfrei von der kogeki-Webseite heruntergeladen und ausgedruckt werden. 

Reflexionsfragen

  • Welche Maßnahmen setzen Sie um, um die Gesundheit der Kinder bei extremen Wetterbedingungen zu schützen?
  • Welche klimafreundlichen und gesundheitsfördernden Gewohnheiten könnten Sie im Kita-Alltag etablieren oder ausbauen?

Autorin: Larissa Federmann, Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen Bremen e. V., Teilnehmerin des WiFF Werkstattgesprächs Gesundheit

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