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Die Ausbildungstriade - Begleitung von angehenden Fachkräften auf Augenhöhe

  • Praxisbericht
  • 08 Jan. 2025
Der Fachkräftemangel in Kindertageseinrichtungen stellt eine zunehmende Herausforderung für pädagogische Fachkräfte dar. Gleichzeitig steigen die gesellschaftliche Bedeutung frühkindlicher Bildung und damit die Anforderungen an Fachkräfte, wodurch der Bedarf an qualifiziertem Personal wächst. Dies verdeutlicht die Relevanz der Ausbildung angehender Fachkräfte. Die professionelle Gestaltung der Ausbildung liegt in der gemeinsamen Verantwortung des Lernorts Schule, dem Lernort pädagogische Praxis und der angehenden Fachkraft. WiFF Praktikantin Jasmin Gooth berichtet von ihren persönlichen Erfahrungen als angehende Fachkraft am Beispiel der Ausbildungstriade.

Meine Erfahrung als angehende Fachkraft

Das Modell der Ausbildungstriade (auch Ausbildungsdreieck) basiert auf der Zusammenarbeit von Praxismentor:innen, Fachschullehrer:innen bzw. Hochschullehrer:innen und angehenden Fachkräften, in einem Dreiecksverhältnis. Am Lernort Schule vermitteln Lehrkräfte mir das notwendige theoretische Wissen, bieten regelmäßige Reflexionsveranstaltungen an und führen Praxisbesuche durch. Am Lernort Praxis begleitet der oder die Praxismentor:in mich darin, mein theoretisches Wissen in Bezug zu meinen praktischen Erfahrungen zu setzen, es zu überprüfen und an Gegebenheiten der Praxis anzupassen, sowie um praktisches Handlungswissen zu ergänzen. 

In meiner bisherigen Erfahrung sah die Realität jedoch anders aus. Statt einem stabilen Dreieck ergab sich eher ein Winkel. Einer der Schenkel ist der Lernort Schule, der andere der Lernort Praxis. Ich war immer der Punkt, an dem die beiden Schenkel zusammenlaufen, der sie verbindet. Ich hatte die Rolle des Sprachrohrs inne über das beide Lernorte miteinander in Kontakt traten. Die direkte Verbindung und damit die Kooperation zwischen den beiden Lernorten fehlte. 

Die Bedeutung der Ausbildungstriade für das Praxislernen

Die Ausbildungstriade nimmt eine grundlegend wichtige Rolle im Theorie-Praxis-Transfer angehender pädagogischer Fachkräfte ein. Die Zusammenarbeit der Lernorte besteht im Idealfall in einem regelmäßigen Austausch über den Verlauf der Ausbildung, der gegenseitigen Auseinandersetzung mit den Ausbildungsinhalten und regelmäßig stattfindenden Treffen mit Praxisanleiter:innen. Meine Aufgabe als angehende Fachkraft besteht darin eine Mitverantwortung für meine eigene Ausbildung zu übernehmen und den Aufbau und die Entwicklung meiner Professionalität eigenaktiv voranzutreiben. Durch die Triade wird eine Brücke zwischen theoretischem und praktischem Wissen und dessen Umsetzung in der Praxis geschaffen. Die Kooperation aller drei Akteure ermöglicht eine enge Verzahnung von theoretischen Ausbildungsinhalten und praktischen Berufserfahrungen. Den angehenden Fachkräften wird es dadurch ermöglicht theoretisches und praktisches Wissen zu kombinieren und einen Lerntransfer zwischen der Theorie und der Praxis zu vollziehen. Dies fördert nicht nur den Aufbau und die Weiterentwicklung professioneller Handlungskompetenzen, sondern auch die Entwicklung einer reflektierten beruflichen Identität und Haltung.

Die Ausbildung als ein gemeinsamer Weg

Die gemeinsame Kooperation der Akteure, die in der Ausbildungstriade dargestellt sind, stellt einen wichtigen Grundstein in der beruflichen Entwicklung und Professionalität angehender pädagogischer Fachkräfte dar. Aber wie meine Erfahrungen zeigen gibt es auch Herausforderungen bei der Umsetzung. Uns interessiert wie Sie diesen Prozess in Ihrer Praxis erleben:

Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit zwischen den Lernorten Schule und pädagogische Praxis und angehenden pädagogischen Fachkräften in Ihrer Einrichtung? Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Schreiben Sie es gerne in die Kommentare.


Autorin: Jasmin Gooth, WiFF

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